Maximilian Kolbe

Wer war eigentlich Maximilian Kolbe? Von Laura Lehmann

Max Kolbe oooohhhooo Max Kolbe oooohhhhooo! Voller Inbrunst schreien wir den Namen unseres Stammes, wenn wir beim Georgslauf aufgerufen werden. Schließlich soll auch der Letzte im Bezirk wissen, wie stolz wir darauf sind, Teil dieses Pfadfinderstammes im Süden Münchens zu sein. Doch wessen Namen schreien wir da eigentlich? Wer war dieser Maximilian Kolbe und wieso wurde unser Stamm nach ihm benannt?

Um diese Frage zu beantworten, müssen wir 125 Jahre zurückreisen, denn am 7. Januar 1894 wurde der Mann geboren, dem wir heute unseren Stammesnamen verdanken. Damals noch unter dem Namen Rajmund Kolbe, wuchs er in Zduńska Wola, im heuteigen Polen, auf. Mit 17 Jahren trat er in den Orden ein und erhielt dort den Ordensnamen Maximilian Maria. Acht Jahre später wurde Maximilian Kolbe in Rom zum Priester geweiht. Eines seiner Lebenswerke war die Gründung der Militia Immaculatae (“Ritterschaft der Unbefleckten”), außerdem war er viel im Bereich der katholischen Presse engagiert, gründete Verlage rund um die Welt und ließ Zeitungen und Monatszeitschriften herausgeben. Viele seiner Taten dienten der Missionierung seiner Ideologien.

Vor und während des 2. Weltkriegs sprach sich Maximilian Kolbe in seinen Predigten oft gegen Hitler und seine Mentalität aus. Und als er im Februar 1941 2300 Juden Zuflucht gewährte, wurde er verhaftet und ins Konzentrationslager in Auschwitz gebracht. Seine Rolle als Priester und Seelsorger führte er dort weiter und als im Juli 1941 mehrere Männer für die Flucht eines Mithäftlings in einen Hungerbunker gesperrt werden sollten, nahm Maximilian Kolbe den Platz eines Familienvaters ein, welchem er dadurch das Leben rettete. Sogar im Hungerbunker betete er noch für seine Leidensgenossen und sprach ihnen Trost zu. Am 14. August 1941 starb Maximilian Kolbe den Tod eines Märtyrers.

Sein Todestag ist heute sein liturgischer Gedenktag, er ist Patron der Journalisten und Funkamateur, und 1982 wurde er sogar von Papst Johannes Paul II. heiliggesprochen.

Maximilian Kolbe ist heute die Symbolfigur für die deutsch-polnische Aussöhnung und inspiriert viele Mensch dazu, die Hoffnung auf die Wahrheit, seinen Glauben und die Liebe zu setzen. Dabei spielt es keine Rolle, aus welchem sozialen Umfeld man kommt, welcher Minderheit man angehört, oder wie man aussieht. Letztendlich ist das friedliche, gewaltlose Miteinandersein ein wertvolles und nicht selbstverständliches Privileg und sollte durch Nächstenliebe, die Liebe zu sich selbst, seiner Familie und Freunden gewertschätzt und gelebt werden! Ein sehr ehrenvoller Name, den wir da also beim Georgslauf stolz rufen. Und das zu Recht!